Hallo Uwe,
ich sag es mal so: Ich hoffe sehr, daß man bei Mozilla zur Einsicht kommt, daß die Versionitis kein Ersatz für qualitative Software ist, aber ich würde im Augenblick keinen Betrag darauf wetten.
Neben diversen Problemen, die Mozilla damit hausgemacht produziert, zeigt sich doch in diesem Forum eines ganz deutlich: Die Privatanwender, auf die man sich doch sehr (angeblich) konzentriert, verlieren allein schon bei der Frage, von welcher Vorversion sie zum aktuellen TB upgedatet haben, völlig den Überblick, die Zahl derjenigen, die im Brustton der Überzeugung schreiben, das und das habe in TB4 noch fehlerfrei geklappt, nimmt konstant zu. Anderes Indiz: Wenn der Compatibility Reporter für Benutzer zahlreicher Erweiterungen fast schon zum Must-have - auch für den Firefox - wird und es sich zeigt, daß tatsächlich eine erhebliche Zahl von Erweiterungen bei der dadurch abgeschalteten Kompatibilitätsprüfung weiter funktionieren, andererseits aber auch immer wieder Erweiterungen nachgebessert werden müssen, für die Kompatibilität gegeben sein soll, dann stellt sich dieses ganze Versions-Problem in seiner häßlichen Gestalt dar. Aber gerade die Offenheit der Mozillen-Architektur für Erweiterungen - gemäß dem Prinzip: stelle dir deinen Browser / E-Mail-Client so zusammen, wie du ihn brauchst und verzichte dabei auf alles, was du nicht benötigst - ist das besondere (Alleinstellungs?-)Merkmal. Insofern teile ich seit diesem Jahr den gängigen Verweis, daß die Erweiterungs-Autoren die Verantwortung für die Zusammenarbeit für die neuen Versionen tragen, nur noch bedingt. Dritter Aspekt (bei dem ich für den TB zur Zeit nicht weiß, inwieweit das zutrifft, aber mangels besseren Wissens gehe ich erst einmal davon aus, daß es sich ähnlich wie für FF dokumentiert verhalten wird): Die Mozillas mit hochgeputschter Versionsnummer (FF ab 4, TB ab 5) sollen (zur Zeit) keine Sicherheitsupdates mehr bekommen, vielmehr muß man zum Schließen von Sicherheitslücken zukünftig auf die nachfolgende Version upgraden - und gerät damit in einen undurchdringbaren Kreislauf der daraus folgenden Probleme. Das ist ein klarerer Rückschritt - auch und gerade in Bezug auf Sicherheit. Und deswegen werde ich solange bei den jeweils letzten Programmen der 3er-Reihen bleiben, wie diese mit Sicherheitsupdates gepflegt werden - danach werde ich weiter sehen, was sich tut.
Welcher Schwachmat bei Mozilla auf die Schnapsidee gekommen ist, daß größer (Versionnummer) = schöner = besser gilt, und warum, weiß ich nicht und interessiert mich auch nicht; Fakt ist jedoch, daß die Mozilla-Verantwortlichen diesen Kurs eingeschlagen und zu verantworten haben. Und Fakt ist ebenfalls, daß man in den rund 10 Jahren bisher Erfolge erzielt hat, ohne einen solchen Blödsinn zu veranstalten - oder wahrscheinlich richtiger: weil man nicht schon vor Jahren so einen Unsinn gemacht hat.