Behörden und Unternehmen verwenden in der Regel S/MIME. Das hat den großen Vorteil, dass die nötigen Ausstellerzertifikate in vielen Mailprogrammen bereits vorinstalliert sind. Da merkt der Benutzer dann gar nicht, dass er einen Schlüssel "importiert".
Außerdem kann man bei persönlichem Erscheinen und Vorlage eines Ausweises qualifizierte S/MIME Zertifikate erwerben, die dann auch eine gewisse Rechtssicherheit geben*.
Das ist natürlich bei selbst erstellten Schlüsseln (PGP) und Zertifikaten (S/MIME) nicht der Fall. Solche S/MIME-Zertifikate gibt es aber nicht umsonst. Die Aussteller verlangen selbstverständlich etwas dafür. Insbesondere bei qualifizierten Zertifikaten kann es teuer werden.
Dennoch, im privaten Umfeld genügen GPG-Schlüssel vollkommen. Sollte jemand z.B. deine E-Mailadresse als Absender benutzen, um Spam oder gar Schädlinge zu versenden, dann fiele das sofort auf, weil eben die Signatur fehlt. Solche Fälle gibt es öfter als du vielleicht meinst. Das Fälschen einer E-Mailadresse ist leicht. Der unschuldige Besitzer der E-Mailadresse bekommt dann die Vorwürfe ab.
Anders ausgedrückt, wenn du deine E-Mails stets signierst, und einer deiner Bekannten fällt auf einen solchen Phisher herein, dann darf er sich an die eigene Nase fassen.
* : Man kann auch PGP-Schlüssel "amtlich" beglaubigen lassen. In der Praxis kommt das nach meiner Erfahrung allerdings kaum vor.