Vorsicht bei der Weiterleitung von PGP-mails per TB-Filter!
Wir haben das auf 3 Systemen ausprobiert und sind der Meinung:
das ist ein ziemlicher Hammer.
Eigentlich ein Fall für die Bugzilla-Liste aber es fand sich niemand,
der das machen wollte. Ich hab keinen Account dort und beim Neuanlegen wird rumgezickt:
You have requested an account token too recently to request another. Please wait a while and try again.
So viel Zeit hab ich nicht.
Zusammenfassung:
Eine per Filter eingetragene Mail-Weiterleitung auf PGP-Mails erfolgt
ungefragt unverschlüsselt - egal, ob für die Zieladresse ein PGP-Key vorliegt
oder nicht.
Thunderbird/91.8.1 und 91.11.0 (64-Bit) - Linux
Verschlüsselung standardmässig aktiviert, _kein_ Master-Passwort
definiert.
Letzteres führt dann zumindest dazu, dass beim Empfang einer
weiterzuleitenden Mail ein Passwort abgefragt wird.
Hat man ein Master-Passwort definiert passiert das ganze wohl
völlig ohne Zutun des Anwendert. (nicht getestet)
Wer es nicht glaubt:
Einen neuen Local-Folder anlegen
Eine beliebige PGP-Mail hinein kopieren
Einen Filter mit einer Weiterleitung für diesen Folder einrichten
Den Filter ausführen
Auf der Empfängeradresse nachsehen und staunen
Das Subject kommt dabei als:
"Fwd: ..." an
Der Inhalt ist aber unverschlüsselter Klartext.
Aufgefallen ist das, weil ein Kollege eine Nachrichtauf einen nicht-PGP-Account
haben wollte, wenn eine Mail auf den PGP-Account eintrifft.
Dafür hat er sich dann einen Einganfsfilter gebaut - und war _sehr_
verwundert, das die Mail dort im Klartext ankam.
Ich wollte das nicht glauben - dann habe ich es nochmals selbst
und von 2 Leuten unabhängig testen lassen.
ps: ich hab nun doch die Bugzilla-Account Mail bekommen.
Zwei themenähnliche Bugs habe ich gefunden (beide knapp 20 Jahre alt )
aber keiner beschreibt das Problem.
Also habe ich das dort als neu eingetragen. (bug 1790736)
Wenn es ein Feedback gibt werde ichs hier posten.
Ich fände es ja auch toll, wenn das alles nur heisse Luft wäre.
Aber m. E. ist das ein extremes Sicheheitsrisiko.
Feedback wäre schön - vielelicht machen wir ja irgendwas grundsätzlich
falsch. Aber wenn dem so wäre: auch einem doofen Anwender darf
es nicht möglich sein, ungewollt entschlüsslte PGPs zu versenden.