Da das im anderen Thread off-topic geworden wäre und graba völlig zu recht darum bat, dort beim Thread-Thema zu bleiben, möchte ich dir hier antworten.
Man sollte meinen, dass in der heutigen zeit mit sprachen-lernen, internet und reisen ein wachsender prozentsatz der deutschen/deutsch-sprecher verstanden hätte, dass das
- vor ein paar jahrhunderten willkürlich eingeführt wurde,
- nur im deutschen so ist,
- es auch im deutschen keine plausible begründung für die angebliche notwendigkeit dieser regel besteht.Mit anderen worten, wir haben es mit indoktrination zu tun - indoktrination um ihrer willen. Eine generation gibt es weiter an die nächste, ohne sinn und verstand. Verhält sich so ein führendes kulturvolk? Tip: Auto-korrektur deaktivieren und selber denken. Könnte auch in anderen lebensbereichen helfen. Allerdings wächst das risiko, dass dann die rechtschreibpolizei eingreift .)
Du bringst da leider Einiges - eher sogar viel! - durcheinander.
Du sprichst das Reisen an. Sehr gut. Wenn du selber reist und auch die eine oder andere Fremdsprache beherrscht, dann weiß du auch, dass es in anderen Sprachen oft striktere Regeln für den Satzbau gibt, z.B. das bekannte "SPO" in der englischen Sprache. Subjekt -> Prädikat -> Objekt. Wer oder was ist Gegenstand des Satzes, was tut die Person oder was passiert mit dem Gegenstand und wer wird angesprochen oder worüber wird gesprochen oder was ist weiter zum Gegenstand zu sagen. i speak. i speak to you. The car is rolling. The car is rolling through the tunnel.
Hier kommt man bestens mit Kleinschreibung aus, weil nahezu immer klar ist, welches Wort im Satz welche Rolle und aus dem Kontext auch welche Bedetung hat.
In der deutschen Sprache ist einerseits der Satzbau flexibler und andererseits sind viele Worte in unterschiedlicher Funktion nutzbar (substantivierte Verben oder Adjektive sind da nur Beispiele). Hier ist die Kennzeichung - durch korrekte Groß-/Kleinschreibung! - dem flüssigen Lesen und Verständnis ganz enorm zuträglich.
Weiterhin konstruierst du einen spannenden kausalen Zusammenhang zwischen Sprachen lernen, Reisen und Internet in der heutigen Zeit und "vor ein paar jahrhunderten willkürlich eingeführt". Ich bezweifle ernsthaft, dass du diesen angeblichen kausalen Zusammenhang auch nur ansatzweise belegen kannst.
In die gleiche Kerbe zielen übrigens auch Regeln für Satzzeichen, die aus ungefähr denselben zusammen"geflickschusterten" Pseudogründen wie deinen von Einigen abgelehnt oder deren Bedarf unter ebenso abenteuerlichen Pseudobegründungen abgestritten wird.
Die von dir abgestrittene "plausible Begründung" hätten wir damit auch abgehakt: nur weil du nicht einverstanden (oder möglicherweise auch nur überfordert) bist, bedeutet das ja nun wirklich nicht, dass eine Regel keinerlei Sinn hätte.
Denn da gäbe es dann wirklich WEIT überdenkenswertere Regeln als Groß-/Kleinschreibung: muss man nachts weit draußen in der Pampa an einer roten Ampel anhalten, wenn man in jede Richtung mindestens einen Kilometer weit sehen kann und weiß, ganz allein da draußen an dieser Kreuzung im Nirgendwo zu sein? Bzw. Wo ist der Sinn und Nutzen, so eine Ampel auch nachts zu betreiben oder tun es dann nicht die Vorfahrtsschilder?
Plumpes Abstreiten ist übrigens auch keinerlei Beleg für "selber denken", eher dagegen.
Ebenso wie "rechtschreibpolizei" ein geradezu klassischer und ganz besonders plumper Verunglimpfungsversuch ist, zudem auch das glatte Gegenteil von sachlicher Argumentation: wer derart niveaulosen Quatsch palavert, gibt damit nur zu, wissentlich und vorsätzlich Unsinn zu schreiben.
Damit wären wir dann auch gleich bei den anderen Lebensbereichen, wo das selber Denken helfen könnte: warum kommen derartige Sprüche eigentlich stets von Leuten, die sich offenkundig selbst nicht zuhören und ihre eigenen Ratschläge nie befolgt haben?!
Verhält sich so ein führendes kulturvolk?
Noch so ein putziger Diffamierungsversuch.
Verhält sich irgendein Volk wie du? Die eigene Kultur - auch Sprache ist Kultur! - bestreitend und ablehnend? Die Antwort ist wohl offenkundig.
... wir haben es mit indoktrination zu tun - indoktrination um ihrer willen ...
Stellen wir auch diesen Teilsatz mal vom Kopf auf die Füße: Ja, du wurdest/bist indoktriniert!
Das zeigst du an zahlreichen Stellen, indem du diverse völlig unhaltbare Behauptungen aufstellst, diese ohne jeden Belege mal eben als Tatsachen darstellst und jede gegenteilige Ansicht von vornherein (!) herabzusetzen versuchst.
Aber es ist nie zu spät, den eigenen Irrglauben zu hinterfragen und Neues zu lernen.
Könnte auch in anderen Lebensbereichen helfen - und dies sogar nahezu risikolos, wenn man Dazulernen nicht scheut.
Mit sehr kultivierten Grüßen
Drachen