Hallo allerseits,
zufällig las ich gerade davon, dass heute - am 31. März - mal wieder der jährliche world backup day sei.
Den alten Hasen hier sind Datensicherungen (engl. backup) nichts Neues.
Aber viel zuviele Quereinsteiger, Hobby-Admins und "ich bin nur Anwender" schauen immer wieder frustriert in die Röhre, weil irgendwas schief lief, ein Update zickt (ausdrücklich längst nicht nur für/bei Thunderbird!), eine Platte kaputtgegangen ist (und seien es nur einige Sektoren), sie selbst (oder andere Nutzer desselben Computers) sich Malware eingefangen haben oder weil, was natürlich niemals nicht passiert, jemand einfach Mist gemacht hat: verklickt, verkorkste Anleitungen aus dem Netz abgearbeitet hat oder oder oder oder oder ... Überspannung (Blitzeinschlag oder heftige Netzschwankungen z.B. durch Straßenbahneinspeisung um die Ecke) killt auch ab und zu mal Computer und weitere Geräte.
Und Letztere, die ihre Mails wegen IMAP sicher glaubten, die nie ein Backup gemacht haben, weil sie es zuvor nie brauchten, die das Backup sowieso demnächst machen wollten und dies schon seit Jahren vor sich herschieben ... euch alle möchte ich darauf hinweisen, dass ihr nicht demnächst, sondern zeitnah mal an Datensicherung denken sollt.
- Überlegt euch, welche eurer wertvollen Daten ihr alles gegen Datenverlust sichern wollt: E-Mails natürlich (wir sind hier im TB-Anwenderforum ), aber auch eure selbst verfassten oder eingescannten Dokumente, eure Bilder, vielleicht die ersten Videos der Kinder, eure Projekte in egal welcher digitalen Form ..... und ab zu vielleicht eine Komplettsicherung von System und Daten ...?
- Überlegt den Backup-Zyklus.
Wenn ihr wenig ändert und nur selten Wichtiges hinzukommt, reicht ggf. eine jährliche Sicherung - seltener sollte es aber wirklich nicht sein.
Wer viel am Computer arbeitet, vieeicht sogar Geschäftliches damit macht und ggf. auch Dokumentationspflicht hat, wird wohl a) täglich sichern und b) hoffentlich schon einen aktiven und getesteten Backup-Prozess haben.
Alle Anderen: findet euren Zyklus zwischen täglich und jährlich. - Das Tool: es gibt ´zig davon!
Keines ist das Beste, fast alle taugen je nach konkreten Vorstellungen recht gut, nur wenige sind komplett mies.
Ihr müsst es verstehen (ggf. also mit deutscher Oberfläche) und es muss euren Ansprüchen genügen. Nicht mehr und nicht weniger.
Es gibt genug kosenlose Backupprogramme, aber kostenlos um jeden Preis darf nie das wichtigste Kriterium sein: zuverlässig funktionieren muss es!
Ich spare mir hier im Beitrag jegliche Empfehlung, denn es kämen (zu Recht) sofort "konkurrierende" Empfehlungen und dieser "Wettstreit" würde vom Zweck meines Beitrages ablenken: macht Backups! - Wohin eigentlich mit der Datensicherung? Auch dazu gibt es keine einzig wahre Meinung.
> USB-Stick? Die neueren hätten genug Kapazität, aber die sind dann wieder ziemlich teuer pro Gigabyte. Zur Haltbarkeit gibt es auch verschiedene Meinungen.
> Aufs NAS (NAS = network attaches storage = grob übersetzt: mit dem Netzwerk verbundener Speicher): Feine Sache, aber eigens nur für Backus anzuschaffen ist zu teuer, hat nicht jeder. Und wer ein NAS hat: auch dessen Inhalte wollen ab und zu gesichert werden
> externe Festplatten: sie sind häufig die sinnvollste Option. Kosten nicht (mehr) so arg viel, bieten viel Platz halten lange.
Und wieviele davon? Mein Vorschlag: minimal zwei Stück, abwechselnd zu verwenden, besser drei (oder mehr) reihum rotierend. Wenn eine davon kaputt geht, hat man mindestens noch das vorletzte Backup ...
Größe? Minimal (!) ein Backup sollte drauf passen. Plus etwas Reserve, weil der Datenbestand i.d.R. wächst und man beim nächsten Backup (auf dieses Medium) noch immer geng Platz haben sollte. Wenn aber ohnehin zwei bis drei Backups auf jedes Sicherungsmedium passen, ist auch das eine beruhigende Reserve
> erwähnenswert auch die Cloud: Ja, auch online kann man Datensicherungen ablegen. M.E. dann aber verschlüsselt, den es geht die Anbieter nichts da, welche Bilder, Adressdaten, Mails, eingescannte Urkunden usw. ihr da abegt. - Gern vergessen, aber beinahe das Wichtigste: Testet ganz, ganz unbedingt auch die Wiederherstellung (Restore)! Gern mehrmals! Mindestes mit jedem Sicherungstool, welches ihr probiert, einmal ...
Erstens solltet ihr das mal gemacht haben, um auch darin etwas Routine zu bekommen und bei Datenverlust nicht panisch und kopflos zu agieren (genug Leute haben dabei schon ihr Backup überschrieben statt es wiederherzustellen!).
Zweitens erkennt ihr erst dabei, ob das Backup tatsächlich erfolgreich war und a) alle Daten und b) diese auch fehlerfrei gesichert hat.
So, legt los!
Und keine Angst: wenn das eigene Konzept nicht stimmt, weil zuwenig oder zuviele Daten gesichert wurden oder weil der Zyklus nicht passt oder das gewählte Programm unkomfortabel ist oder oder oder: man kann das fast jederzeit ändern! Aber man sollte wirklich endlich anfangen mit den Datensicherungen.
Und nun: happy world backup day
(und weil es 2024 zusammenfällt: einen schönen Ostersonntag euch allen )