Hallo,
ZitatLetzteres ist doch der Profilordner. Also soll er diese Bedrohng ignorieren und da nichts entfernen?
Ja, der Ordner
c:\dokumente und einstellungen\wanke\anwendungsdaten\thunderbird\profiles\9y1fk3oo.default
ist der Profilordner.
Meine Meinung:
Ja, in dem Profilordner soll nicht unaufgefordert gescant und auch nichts gelöscht werden. edvoldi ist da auch meiner Meinung (wie er ja bereits mehrfach geäußert hat).
Das Problem ist, dass "trash" eine Datei ist. Sie enthält alle E-Mails, die im Ordner "Papierkorb" sind (mbox!).
Ich beschreibe mal grob wie das abläuft, wenn du eine E-Mail mit einem Worddokument als Anhang bekommst (im Virenscanner ist der Profilordner vom Scannen ausgeschlossen):
Du benutzt IMAP => Thunderbird zeigt dir eine neue E-Mail in der E-Mailliste an. Jetzt klickst du auf die E-Mail um sie zu öffnen. Thunderbird läd die E-Mail (je nach Einstellung) komplett runter und speichert sie (je nach Einstellung) in einer mbox-Datei zusammen mit anderen E-Mails im Profilordner ab 1*) und zeigt dir auf dem Bildschirm die Nachricht der E-Mail an.
Hier musst du wissen, dass in einer E-Mail ausschließlich Text (Buchstaben) versendet werden können. Das ist historisch so gewachsen. Dann wollte man auch Dateien versenden können doch eine Datei sind keine Buchstaben. Also ging das zunächst nicht. Aber eine Lösung war schnell gefunden: man kam auf die Idee, Dateien vor dem Versenden in Buchstabensalat umzuwandeln. Der Empfänger kann ja aus dem Buchstabensalat wieder eine Datei erstellen. Das machen alle E-Mailprogramme und Webmaildienste für uns ohne dass wir es mitbekommen. Dieser Buchstabensalat ist Teil der E-Mail und wird daher auch in der mbox-Datei abgelegt.
Du klickst nun auf den Anhang und erklärst Thunderbird, er soll ihn direkt öffnen (nicht empfehlenswert, aber "worst case scenario"). Jetzt muss Thunderbird Word, das die Datei öffnen soll, ja irgendwie die Datei übergeben, es gibt im Augenblick aber nur Buchstabensalat. Also erstellt Thunderbird aus dem Buchstabensalat eine Datei und speichert sie in dem Temporären-Verzeichnis von Windows. Hier scannt der Virenscanner und lässt - egal was passiert - ein anderes Programm erst dann wieder an die Datei, wenn er keine Gefahr erkennen kann.
Thunderbird ruft schon Word auf da es die Datei öffnen soll, und sagt ihm, wo Word die Datei findet (im temporären Verzeichnis). Word versucht die Datei zu öffnen, doch es muss noch warten bis der Scanner fertig ist. Der Scanner sagt "keine Gefahr" und gibt die Datei frei. Jetzt erst öffnet Word die Datei/den Anhang.
Ein "Virus" / "Trojaner" kann erst dann "aktiv" werden, wenn er geöffnet / ausgeführt wird. Als Anhang einer E-Mail ist er also noch völlig ungefährlich. Erst das Öffnen "erweckt ihn zum Leben".
Wo ist das Problem:
Antivirenprogramme sind wie eben dargestellt unter anderem dafür da, den Zugriff auf Dateien zu unterbinden und diese evtl. zu löschen / in Quarantäne zu stellen. Das Problem ist, dass Thunderbird mehrere (bei mir oft weit über tausend) E-Mails in einer Datei speichert. Löscht ein Antivirenprogramm eine solche mbox-Datei, so gehen mir wegen einem als schädlich eingestuften Anhang alle E-Mails dieser mbox-Datei verloren.
Daher darf mein Scanner im Profilverzeichnis nicht scannen. Findet mein Scanner etwas (er findet das ja dann im temporären Verzeichnis), dann weiß ich doch aus welcher E-Mail das stammt. Ich lösche also die entsprechende E-Mail in Thunderbird und komprimiere danach den Ordner. Dann lösche ich im temporären Verzeichnis die Datei (sofern ich das nicht dem Scanner überlassen habe). Damit ist der Virus/Trojaner nicht mehr auf meiner Festplatte und stellt keine Gefahr mehr da.
Übrigens besteht nicht nur die Gefahr, dass die ganze mbox gelöscht wird, sondern hier wird auch gesagt, dass auch schon das Blockieren einer mbox Datenverlust nach sich ziehen kann.
Ich hoffe, ich konnte mich verständlich ausdrücken.
Grüße, Ulrich
1*) Hier greift der Virenscanner zu, wenn er den Profilordner scannen darf.
PS: wenn ich meine Festplatte routinemäßig nach Viren scanne, dann schließe ich vorher Thunderbird und lass selbstverständlich auch den Profilordner scannen. Wenn mir dabei ein Fund angezeigt wird, schreibe ich mir das auf und befehle dem Virenscanner, die Hände von meinen E-Mails zu lassen. Ist der Scan abgeschlossen lösche ich die entsprechende E-Mail mit Thunderbird, komprimiere den Ordner, schließe Thunderbird und vergewissere mich durch einen erneuten Scan, dass ich die richtige E-Mail entfernt habe.