Inhaltsverzeichnis
1 Woher haben die Spam-Versender meine E-Mail-Adresse?
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Ausprobieren
E-Mail-Postfachanbieter (z. B. MSN, Hotmail, Freenet, GMX, Web.de, Yahoo, ...) haben sehr viele Kunden. Spam-Versender lassen einfach automatisiert E-Mail-Adressen (z.B. von Spam-Bots) erzeugen, die aus Wörterbüchern und Namenslisten zusammengesetzt werden. Nach dem Versenden dieser E-Mails könnte dann ebenfalls automatisiert nachgeschaut werden, ob Fehlermeldungen zurückkommen oder nicht. Wenn keine Fehlermeldung zurückkommt, dann wird die E-Mail wohl angekommen sein. Das bedeutet, die E-Mail-Adresse existiert. -
Sammeln und Eintragen
Viele von uns hinterlassen im Internet beim Surfen oder Verwenden von Newsgruppen eine E-Mail-Adresse. Es gibt viele Stellen, an denen wir eine möglichst gültige E-Mail-Adresse angeben müssen. Dies kann bei der Registrierung von Online-Foren, bei Beiträgen in Newsgruppen, Bestellung von Newslettern und vielem mehr sein. Als Betreiber einer Webseite muss man auch im Impressum eine gültige E-Mail-Adresse angeben. Spam-Versender verwenden Programme (sogenannte "Robots", "Harvester" oder "Spider"), die automatisiert nach E-Mail-Adressen im Internet suchen und diese sammeln.Leider sind die eingetragenen E-Mail-Adressen oft öffentlich zugänglich, sodass sie von jeder Person, aber auch jedem Spam-Robot gelesen werden können. Zudem werden die Adressen zu unserem Leidwesen auch noch an zahlungswillige Spam-Versender verkauft.
Nun sind einige Hersteller von Anti-Spam-Programmen auf die scheinbar gute Idee gekommen, dass man ja an den Spam-Versender eine Fehlermeldung zurücksenden könnte, sodass der annehmen muss, dass Ihre E-Mail-Adresse ungültig ist. Das stimmt aber nicht, denn es gibt zwei Szenarien:
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Der Spam-Versender wertet die Rückmeldungen inkl. Fehlermeldungen aus
Die Fehlermeldungen, die Sie selbst von Ihrem Computer aus versenden (z. B. von Ihrem Anti-Spam-Programm erzeugt), zeigen dem Spam-Versender trotzdem, dass die E-Mail angekommen ist. Er kann erkennen, dass diese Fehlermeldung nicht von einem Mail-Server im Internet erzeugt wurde, sondern von Ihrem PC. -
Der Spam-Versender hat seine Absender-Adresse gefälscht
Ihre Fehlermeldung kommt dann gar nicht beim Spam-Versender an. Im Gegenteil, diese Fehlermeldung kommt an Sie selbst zurück (da die Absender-Adresse des Spam-Versenders ja gar nicht existiert) oder Sie kommt bei einem armen Opfer im Internet an, dessen E-Mail-Adresse zufällig vom Spam-Versender als Absender-Adresse verwendet wurde. Stellen Sie sich vor, Ihre eigene Adresse würde von einem Spam-Versender als gefälschte Absender-Adresse verwendet. Dann schicken Ihnen vielleicht tausende Anti-Spam-Programme eine Fehlermeldung an Ihre Adresse...
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Der Spam-Versender wertet die Rückmeldungen inkl. Fehlermeldungen aus
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Bestätigen
Wenn Sie Spam erhalten haben, dann sollten Sie sich nie beim Absender (wenn dessen E-Mail-Adresse überhaupt echt ist) beschweren! Durch Ihre gut gemeinte Beschwerde bekommt der Spam-Versender eine wunderbare Bestätigung, dass die E-Mail-Adresse aktiv genutzt wird. Das Gleiche gilt für die Links am Ende von Spam-E-Mails, mit denen man sich angeblich von den "Newslettern" abmelden kann. Sie würden als Folge nur noch mehr Spam erhalten. Mit automatischen Antworten und Abwesenheitsschaltungen (z. B.: "Danke für Ihre Anfrage, wir werden uns so bald wie möglich bei Ihnen melden") erreichen Sie leider auch das Gleiche. -
Kaufen
Man kann Listen mit Millionen von E-Mail-Adressen kaufen. -
Spam-Bot-Netzwerke
Es gibt Viren / Würmer, mit denen Ihr Computer infiziert werden kann. Das ist Ihnen sicherlich bekannt. Nun gibt es inzwischen Würmer, die von Ihrem Computer aus quer durch Ihr lokales Intranet, aber auch im Internet alle E-Mail-Adressen einsammeln, die sie finden können. Ihr Computer ist selbst zu einem Spam-Robot (Bot = Robot) geworden.Irgendwann bekommen dann alle infizierten Computer (so auch Ihrer) vom ursprünglichen Computer des Spammers ein Kommando, die infizierte Spam-Mail weiterzusenden. Dabei benutzen die infizierten Computer wiederum die E-Mail-Adressen, die sie inzwischen gesammelt haben. Perfide an dieser Methode ist, dass Ihre eigene Absender-Adresse in den weitergesendeten E-Mails steht. Es sieht also für die Empfänger so aus, als ob Sie ihnen Viren, Spam oder sogar E-Mails mit illegalen Inhalten senden! Sie selbst als Besitzer des infizierten Wirts-Computers haben dann evtl. mit Rufschädigung und Beschwerden zu kämpfen.
2 Wie kann ich mich vor noch mehr Spam schützen?
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Ausprobieren erschweren
Vermeiden Sie E-Mail-Adressen, die einfach "Vorname.Nachname@domain.de" lauten. Verwenden Sie besser E-Mail-Adressen, die aus einer Kombination von Ziffern und Buchstaben bestehen und nicht einfach aus Wörterbüchern/Namenslisten gebildet werden können. -
Einsammeln erschweren
Melden Sie sich zu möglichst wenig Online-Foren und Newslettern an - und wenn, dann überlegen Sie sich, ob Sie dem Anbieter vertrauen. Dieser könnte theoretisch Ihre Adressen auch weiterverkaufen. In Online-Foren gibt es außerdem fast immer die Option, dass Ihre E-Mail-Adresse nicht öffentlich angezeigt wird. Nutzen Sie diese Möglichkeit. Dies ist zumindest ein kleiner Schutz vor Spam-Robots. Verzichten Sie auf die Teilnahme an Gewinnspielen.Im Impressum Ihrer Webseite veröffentlichen Sie ein Bild mit Ihrer E-Mail-Adresse, anstatt diese als Text zu zeigen. Verzichten Sie auf den "mailto:"-Link. Dies ist zwar unkomfortabel für die Besucher Ihrer Webseite, aber es schützt zumindest momentan noch vor Spam-Robots. Theoretisch könnten diese aber in Zukunft auch per OCR die Adresse aus dem Bild auslesen.
Für Newsgruppen können Sie Ihre E-Mail-Adresse verfremden. Dies ist aber einerseits unbeliebt und andererseits erkennen neuere Spam-Robots bereits die Verfremdungen und korrigieren diese. Speziell diese Variante dürfte Sie NICHT mehr schützen: meine [DOT] adresse [AT] domain [DOT] de. Sie können aber beliebige Worte oder Zeichen einfügen, die man als Mensch doch meist schnell erkennt, aber von Spam-Robots nicht so leicht erkannt werden: @weg@MAXMUSTERMANN@DOMAIN.DE@mit@dem@Zeugs@ Trotz allem ist das nur bedingt erfolgreich - und wie gesagt es kann auch nerven...
Sie können bei einigen Anbietern sogenannte Bulk-Mail-Adressen verwenden. Man hat eine Haupt-E-Mail-Adresse, die man aber nicht für Foren und Sonstiges verwendet. Stattdessen legt man die Bulk-Mail-Adressen an, die man für Foren-Registrierungen und Sonstiges einsetzt. Diese Bulk-Mail-Adressen kann man jederzeit beim Anbieter wieder löschen und durch neue ersetzen. Dadurch laufen die Spam-Mails dann ins Leere. Dabei muss man aber darauf achten, dass z. B. von unserem Forum die Benachrichtigungen nicht mehr bei Ihnen ankommen, wenn die E-Mail-Adresse nicht mehr gültig ist. Ihr Account in unserem Forum würde dann ungültig. Trotz allem sind die Bulk-Mail-Adressen für Newsgruppen, Gewinnspiele und vieles andere gut zu gebrauchen. Man kann oft auch von Anfang an bestimmen, wie lange eine Bulk-Mail-Adresse gültig bleiben soll. Das kann z. B. auf 10 ankommende Mails beschränkt werden. Danach würde die Bulk-Mail-Adresse automatisch ungültig.
Einige bekannte Anbieter für Bulk-Mail-Adressen:
SpamGourmet, SneakEmail, SpamMotel, SpamExAber auch E-Mail-Postfachanbieter bieten selbst diesen Service:
Als Beispiel sei hier Yahoo genannt. -
Nicht bestätigen
Löschen Sie Spam einfach, ohne es zu lesen. Sortieren Sie Spam und Viren aus - am besten bevor sie Ihren Rechner erreichen! Diese Möglichkeit bieten viele E-Mail-Postfachanbieter.Verzichten Sie auf den Versuch, sich aus dem Verteiler des Spam-Versenders löschen zu lassen. Klicken Sie nicht auf Links in Spam-Mails und senden Sie auch keine Beschwerde oder vorgetäuschte Fehlermeldung an den Spam-Versender.
Verzichten Sie ebenfalls auf Antworten (dazu zählen auch die Empfangsbestätigungen) oder Abwesenheits-Informationen, die automatisch versendet werden.
Deaktivieren Sie das Nachladen von externen Grafiken in E-Mails. Mit dem Nachladen der externen Grafiken holen sich die Spam-Versender oft eine eindeutige Rückmeldung, dass die Spam-Mail bei Ihnen angekommen ist. -
Beschweren - verzichten Sie darauf
Beschwerden direkt beim Spam-Versender führen nur zu noch mehr Spam. Beschwerden bei Ihrem eigenen Provider, Postfachanbieter oder beim Provider des Spam-Versenders führen meist auch nicht zum Erfolg.
3 Siehe auch
Graba, Thunder